Gottfried Semper Architekturpreis
der Sächsischen Akademie der Künste
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Mit dem Gottfried Semper Architekturpreis wird eine deutsche Architektenpersönlichkeit oder Architektengemeinschaft gewürdigt. Bei der Beurteilung werden daher insbesondere Aspekte der Architekturqualität, der städtebaulichen Einbindung, des Landschaftsbezugs sowie des klima-, ressourcen- und flächenschonenden Bauens berücksichtigt. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Sächsischen Akademie der Künste mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) und der Lausitz Energie Bergbau AG (Stifter) vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Preisträger2007 Erich Schneider-Wessling2009 Günter Pfeifer2011 Frank Zimmermann2013 Sauerbruch Hutton2015 Undine GisekeZum Namen Gottfried Semper Architekturpreis Gottfried Semper (1803-1879), einer der bedeutendsten Architekten Europas, bahnte den Weg aus dem Historismus des 19. Jahrhunderts in die Moderne. Als genialer Entwerfer von Theatergebäuden und monumentalen Museen, als ein in allen Baugattungen erfahrener Baumeister und als umfassend gebildeter Theoretiker hat er die Architekturgeschichte geprägt. Durch sein Wirken in Dresden, Mainz, London, Wien, Zürich und vielen anderen Städten hat er ein Werk hinterlassen, das Generationen junger Architekten nachhaltig beeinflusst hat.
Basis seines Lebenswerks ist die Tätigkeit in Dresden ab 1834. Zu seinen bedeutendsten Bauten dort gehört die Oper sowie die Synagoge, deren Grundriss mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Zerstörung 1938 heute in den Neubau am alten Standort eingeschrieben und somit der Erinnerung erhalten ist. 1841 unternahm Semper auf Einladung des Fürsten Pückler, der ihn als ständigen Berater für seine Bauvorhaben gewinnen wollte, eine Reise nach Muskau, wo er ihm bei seinen Plänen zur Seite stand. Trotz seines Engagements in Dresden war er auch in Orten der Lausitz tätig. In Kamenz inspizierte er 1844 die Bauarbeiten zur Wiederherstellung der durch Brand zerstörten Kirche St. Anna und fertigte Skizzen sowie Bemerkungen zum Umbau an; für die Garnisonsstadt Bautzen entwarf 1842 eine stattliche Kaserne, deren Gestalt sich eindrucksvoll auf den städtebaulichen Kontext bezog: Es war der umfangreichste Bauauftrag, der Semper aus seiner Tätigkeit im Sächsischen Altertumsverein erwuchs; seit dem Ende des Ersten Weltkriegs dient das Gebäude bis heute den Einrichtungen der Stadtverwaltung.
Mit dem Namensträger des Preises wird ein international anerkannter Architekt bzw. eine Architektengemeinschaft gewürdigt. In nationalem wie internationalem Maßstab findet der nach Semper benannte Preis schon durch seinen Namen hohe Aufmerksamkeit und richtet das Interesse der Öffentlichkeit auf die damit ausgezeichneten Projekte nachhaltigen Bauens im Sinne ressourcenschonender Umweltgestaltung.